Holzrückhalt Papieri zur Vernehmlassung verabschiedet
Das Hochwasserereignis von Ende Juli 2014 hat gezeigt, dass die bisher erstellten Anlagen bei einem Extremereignis für den Rückhalt von Holz noch nicht genügen. Bei der Papieri soll ein neuer Holzrückhalt erstellt werden. Die Gemeinden Au und Berneck haben das Auflageprojekt zuhanden der kantonalen Fachstellen verabschiedet.
Abklärungen der zu erwartenden Holz- und Geschiebemengen haben ergeben, dass Defizite in der Grössenordnung von 2'000 m3 bis 4'000 m3 vorhanden sind. Deshalb wurden insgesamt sechs Standorte zwischen Schlossbrugg und Sonderegg (AI) evaluiert und anhand von verschiedenen Kriterien beurteilt. Die Gegenüberstellung der möglichen Standorte hat ergeben, dass die Standorte Papieri und Dürrenbommert die besten Lösungen darstellen. Unter Berücksichtigung einer Gewichtung (vor allem Wirksamkeit und 2. Standort) wurde der Standort Papieri für die Realisierung gewählt. Der Holzrückhalt kommt zwischen Ausgang Taatobel und dem Steg Nördliweg zu liegen. Damit die Anlage in der erforderlichen Grösse und mit der notwendigen Zufahrt und Wendemöglichkeit erschlossen werden kann, müssen die Gebäude und Anlagen der bestehenden Liegenschaft zurückgebaut werden. Die Gemeinde Berneck hat die Liegenschaft deshalb zulasten des Projektes im Herbst 2016 erworben.
Die damit zur Verfügung stehenden Platzverhältnisse machen es möglich, dass der Bachraum auf einer Länge von rund 100 m in die beiden Bereiche Gerinne und Rückhalteraum aufgeteilt werden kann. Damit ist gewährleistet, dass bei kleineren Hochwasserereignissen (bis ca. Dreissigjähriges Hochwasser [HQ30]) der Geschiebetransport nicht beeinträchtigt wird und auch bei grösseren Ereignissen der grössere Teil des Geschiebes weiter bachabwärts (Rückhalt Dürrenbommert) transportiert wird. Die Teilung des Bachraumes erfolgt mit grossen Bruchsteinen bzw. mit einer Betonmauer. Zusammen mit den bis zu 4 m hohen Stahlsäulen, die in der Betonmauer verankert sind, bilden sie den Rückhalteraum mit einem Volumen von rund 4'000 m3.
Mit dem vorgesehenen Holzrückhalt sollte genügend zusätzliches Rückhaltevolumen geschaffen, um Geschiebe- und Holzanfall eines hundertjährlichen Hochwasserereignisses am Littenbach zurückzuhalten. Je nach sich einstellender Auflandungstendenz in den Rückhalteräumen können sogar die Geschiebe- und Holzmengen eines 300-jährlichen Ereignisses gespeichert werden.
Für den Bau der Holzrückhalteanlage Papieri und den notwendigen Ausbau der Zufahrt sowie den Bau des Wendeplatzes muss mit Kosten in der Höhe von CHF 2'400’000 gerechnet werden. Vorliegend handelt es sich um ein vorgezogenes Hochwasserschutzprojekt im Rahmen des gemeinsamen Hochwasserschutzprojektes Littenbach-Aecheli Au-Berneck. Die Kosten für den «Holzrückhalt Papieri» gehen deshalb nach Abzug von Kantons- und Bundesbeiträgen (ca. 66-75 %) zulasten der Politischen Gemeinden Au (2/3) und Berneck (1/3).
Die Gemeinderäte Au und Berneck haben das Auflageprojekt «Holzrückhalt Papieri» Ende Februar 2017 verabschiedet. Nach Vernehmlassung durch die kantonalen Fachstellen erfolgt die Projektauflage voraussichtlich im Mai 2017. Mit den Arbeiten soll im Spätsommer 2017 begonnen werden, wobei Vorbereitungsarbeiten bereits früher möglich sind (z.B. Abbrucharbeiten).